Im Rahmen der Ausstellung 2 tjugotal (2 Zwanzigerjahre) gehen wir den 1920er-Jahren auf den Grund, einer umwälzenden Epoche, die in vielerlei Hinsicht den Beginn unserer modernen Gesellschaft markiert.
Durch einen Zeittunnel werden die Besucherinnen und Besucher in die 1920er-Jahre geführt. Dort können sie unterschiedliche Themen sowohl mit ernstem als auch mit verspielterem Hintergrund erkunden. In der gesamten Ausstellung werden Frauen vorgestellt, die auf unterschiedliche Weise das Jahrzehnt geprägt haben. Öffnet man die Schiebetüren, tun sich Fragen zu unserer heutigen Zeit, den 2020er-Jahren auf.
Rein visuell dominieren die 1920er-Jahre die Ausstellung. Avantgardistische Ideen auf den Gebieten Kunst, Mode und Design treffen auf wirtschaftliches Ausgeliefertsein und behelfsmäßige Wohnsituationen. Wir zeigen viele verschiedene Kategorien an Gegenständen aus den Sammlungen des Museums. Von ansprechender Festgarderobe bis hin zu Kondomverpackungen und einem Motorrad ist alles vertreten. Hier illustrieren ebenfalls zahlreiche Bilder die Zeit, aber auch verschiedene Filmausschnitte. Musik verleiht der zeittypischen Atmosphäre eine zusätzliche Nuance.
Die 1920er-Jahre waren geprägt durch eine Befreiung und den Glauben an die Zukunft, aber auch durch einen Zeitgeist, der immer rauer wurde. Gleichzeitig gibt es viele Parallelen zu den 20er-Jahren unserer heutigen Zeit – wachsende wirtschaftliche Ungleichheit, Polarisierung, Konspirationstheorien, Misstrauen gegenüber der demokratischen Regierungsform, wachsender Einfluss populistischer politischer Parteien und zunehmender Rechtsradikalismus.
Dennoch gibt es auch viele Unterschiede. Heute sehen die Voraussetzungen anders aus als in den 1920er-Jahren, aber wir wissen wo damals die Entwicklung hinführte. Die Frage ist, wie verwalten wir dieses Wissen?
Die Ausstellung greift Themen wie Wohnen, Film, Mode, Kunst, Sexualität, Identität, Konsumtion, Arbeit, Freizeit, Technik und Wissenschaft auf. Fragestellungen zu ebendiesen Themen, die eine tägliche Aktualität haben, stellen sich ein, wenn man die Schiebetüren öffnet. So besteht die Hoffnung, dass dies die Besucherinnen und Besucher zu Reflektion und Gespräch anregt. In der Ausstellung sind auch Stimmen von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Spyken in Lund zu hören. Sie diskutieren Themen, die ihnen wichtig sind.
In der Ausstellung stellen wir um die 30 mehr oder minder bekannte Frauen heraus, die auf die eine oder andere Weise die Entwicklung in den 1920er-Jahren beeinflusst haben. Wir präsentieren Wissenschaftlerinnen, Filmstars, Künstlerinnen, politisch aktive Frauen, international und national bekannte sowie unbekannte Frauen und einige Frauen mit Anknüpfung an Lund.
2 tjugotal (2 Zwanzigerjahre) bietet sowohl dem Ernsten als auch dem Spielerischen Platz, Elaboriertem und Einfachem und das alles eingebettet in ein suggestives Stimmungsumfeld.
Die Ausstellung wird von Kulturen in Lund produziert.
Sie läuft vom 23. April 2024 bis Januar 2026.
Die Ausstellungstexte sind in schwedischer und englischer Sprache verfasst.